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LEERER TAG IN BONN | MARIA MUNKERT | BILDER LEUCHTEN |
Dieser Tag der 11. Mai Ist eine Metapher Für meine Arbeit als Chronist der Aufenthalte Von Peymann in Bonn und Notständiger Worte |
Ich hab' 'ne JUCHHU Mordspanik JUCHHE Vor den vielen JUCHHO Freudensschreien JUCHHA Die meinen JUCHHI Baldnächsten JUCHHEI Auftritt JUCHHOI Durchziehen JUCHHOHO Bis zum Ende |
Es lebe die Poesie in diesen Finsteren Zeiten Wo Taschenlampen An der Asche Ihrer Batterien Verglühen als Seien wir Atome Des ewigen Lebens |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann berichtet vom 11. Mai 1968, an welchem er mit seinen Schauspielern bei der Notstandsgesetzdemo in Bonn war, um abends wieder im T.a.T. (Theater am Turm, welches er leitete) in Frankfurt zu spielen, das provokante Stück "Kaspar" von Peter Handke, im T.a.T. uraufgeführt, um dafür wiederum von dem Publikum ausgebuht/angegriffen zu werden, welches (zudem) nicht wusste, dass die Schauspieler alles andere als indivudalistisch-weltfern waren, weil sie u.a. an eben diesem Tage noch aktiv demonstriert hatten, und dann von Bonn nach Frankfurt - wegen der Aufführung - zurückgehastet waren. (ACHTUNG: Dieses Gedicht ist ein Zitatgedicht. siehe dazu: http://www.klausens.com/zitatgedichte.htm) THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann spricht von einer Schauspielerin (und deren Gefühlen / oder seinen?), die er vor diesem Auftritt traf. (War es denn auch Maria Munkert? Oder vertut sich der Hochdichter KLAUSENS bei dem Namen? Wäre das tragisch?) THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - ACHTUNG: Dieses Gedicht ist ein Zitatgedicht. siehe dazu: http://www.klausens.com/zitatgedichte.htm THEATER BONN |
MERKZETTEL | AM HOFE ÖSTERREICHISCHER NATIONALDICHTER |
LITERATURBLIND |
Peymann trägt Seine Einlegesohle Links wie andere Ihre Gesinnung [Rechts an den Haken hängen!] |
Meine Pyrrhusgedichte Werden als Siege In der Geschichte Untergehen, Sisi |
Ich halte Mir die Augen zu Dem steht Nichts da |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
EHRENBEGRÄBNIS | BRECHTPFLEGE | MÜHLSTEINZITATE |
in meine Worte gebettet in meine Ideen gekisst [zudem alles ins Englische übertragen] |
Dem Berthold Das Hold aus Dem Namen Austreiben |
In dieser Muffigen Atmosphäre Werde ich Den selben Satz wiederholen Dann wird Das Gedicht Ja doppelt So lang |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest vom Ehrenbegräbnis für bestimmte Burgschauspieler THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. Brecht schreibt sich realiter so: "Bertolt Brecht", also ohne H. Und mit T. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest über und von seinem Antrittszitat als Leiter des Burgthaters in Wien. THEATER BONN |
HOFFNUNGS- KATHEDER |
GLASHAUS- BESTIMMUNG |
RELATIONS- ERSCHÜTTERUNG |
Ich fehle Wenn es Langweilig Wird es Denn nicht Allmählich Spannend |
Da liegen Steine die Flaschen Ähneln Zudem noch Verformt |
Das Theater Ist ein Seismograph Die Erdbeben Sind woanders |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest ein eigenes Bonmot. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
BESTSELLER- LISTEN |
DER AUFSCHREI DER ABSCHREI DER ANSCHREI |
RELATIONS- ERSCHÜTTERUNG |
Würde man sie Wegkehren wären Sie in der Leere Ihrer Eigenart Verschwunden Das kann doch nicht (Platz 1) |
DER AUFSCHREI Können Sie Nicht aufpassen?! DER ABSCHREI Können Sie Mich abpassen?! DER ANSCHREI Können Sie sich Nicht anpassen?! |
Das Theater Ist ein Seismograph Die Erdbeben Sind woanders |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. (+ Ergänzung am 17.3.2009, in Königswinter-Oberdollendorf) THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
TODESNAHGANG | DER DICHTER ZUM THEATERMACHER | LEIDENSCHAFTS- ABSTUMPFUNG |
Ich vermeide Die Ruhe Es gibt Straßen Mit schöneren Namen |
Wenn der Regisseur Sich an die Texte Verliert gewinnt Das Konzeptionelle Über den ersten Impuls der mir Eigenen Wahrhaftigkeit |
Die Reizungskräfte Einer begehrenswerten Frau ähneln dem Stachelbeergetue Einer Himbeerrose |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
W | IM FLUGZEUG | DAS WÜRDIGE STERBEN |
Im Umblättern Erschrecken wir An der Entfernung Der Buchstaben Von der These Eines immer Übrigbleibenden Anfangs des A |
Wenn die Flügel Flattern könnte Der Vogel nahender Absturz heißen Spitzname Tod |
Wenn der Körper Sich zum König Erhebt der mit Dem Kaiser um Das Zepter ringt Welches aus Staub nur ist |
© Klau|s|ens ![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest eine Anekdote über einen gefährlichen Flug. THEATER BONN |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. Er will auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte / Chaussestr. beerdigt werden. Er hat wohl seine Grabstelle schon vorab bezahlt. (Auf dem 1762 angelegten und bis 1826 mehrmals vergrößerten Friedhof wurden z.B. die Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Johann Gottlieb Fichte begraben, die Schriftsteller Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Johannes R. Becher, Arnold Zweig und Anna Seghers, der Regisseur Heiner Müller, die Baumeister Friedrich August Stüler und Karl Friedrich Schinkel, der Künstler John Heartfield, die Schauspielerin Helene Weigel und der Buchdrucker Ernst Theodor Litfaß. Auch Alt-Bundespräsident Johannes Rau hat seit 2006 ein Ehrengrab auf dem Friedhof.) THEATER BONN |
BUCHSTABENPHILOSOPHIE | ||
Im X kreuzen Sich zwei Striche Die auch Tangenten Einer Intelligenz Gewesen sein Könnten |
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Klau|s|ens![]() Ausgewählt und herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. 480 S. - Peymann liest. (ENDE) THEATER BONN |
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Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klausens=Klau(s)ens=Klau|s|ens
Von Ulrike Strauch
Bonn. Der Abend in der Werkstatt beginnt mit einem kleinen, aber verzeihlichen Irrtum. Claus Peymann liest nicht, Claus Peymann zitiert und rezitiert.
Das tut er mit sichtlichem Genuss, geht es doch in dieser von dem Berliner Theaterkritiker Hans-Dieter Schütt ausgewählten und herausgegebenen Sammlung von Anekdoten, Briefen, Collagen, Gedanken, Notizen, Polemiken, Widersprüchen und Ungereimtheiten um Claus Peymann selbst. Und in Wirklichkeit noch um viel mehr: Es geht um das Theater, das er liebt, um die künstlerische, gesellschaftliche und politische Instanz, ihre Impulse und ihre Niederlagen.An Peymann jedenfalls, den der Weg in diesem Buch von Frankfurt über Stuttgart nach Bochum, Wien und Berlin führt, scheiden sich seit jeher die Geister. So soll es sein und so kann es bleiben, meint der Mann, der sein Geburtsjahr statt mit 1937 (biografisch) lieber mit 1968 (mental) angibt und ein ausgesprochen einprägsames Motto hat: "Ich fehle überall, wo es langweilig ist."
Das ist es in der Werkstatt definitiv nicht, obwohl die Ankündung einer zweistündigen Lesung die Besucher andernorts womöglich zusammenzucken ließe. Der ein oder andere in den besetzten Reihen mag zu Beginn noch skeptisch sein, um sich dann auf geistreiche, souverän-ironische und mitunter auch erfrischend- boshafte Weise eines Besseren belehren zu lassen.
Dafür werden keineswegs profunde Kenntnisse darüber vorausgesetzt, wer wann was mit wem und warum inszeniert hat. Claus Peymann liefert diese Details frei Haus - für alle, deren Leidenschaft für das Theater ebenso wie die seine ohne Mühe Jahrzehnte überdauert und sich dabei stets selbst erneuert.
Natürlich weiß einer wie er, was er kann und wer er ist. Die Rolle des großen Zampano des deutschen Theaters füllt Peymann demnach mit Lust und Laune, auch in Bonn, beim Vortrag seines ganz persönlichen Alphabets. Dass er einen jungen Schauspieler namens Herbert Grönemeyer seinerzeit in Bochum rausgeschmissen habe, sei ein "finsterer Fehler" gewesen.
Sagt Peymann und lächelt süffisant: Shit happens. Mal abgesehen von der Tatsache, dass der ein oder andere unter seinen Lesern und Zuhörern wohl ganz genau dasselbe getan hätte. Fehlurteile wie diese sind, aus wohltuender Distanz betrachtet, gut und gerne eine Pointe wert. Auch auf eigene Kosten.
Hans-Dieter Schütt ist mit "Peymann von A bis Z" ein wunderbares Lesebuch über das deutschsprachige Theater gelungen, und Peymann füllt es mit Leben, das für ihn auch niemals enden wird: "Ich glaube an die Unsterblichkeit des Theaters, weil ich an die Unsterblichkeit der menschlichen Probleme glaube."
Jetzt könnte eigentlich der Vorhang fallen. Ein herzlich-ehrlicher Applaus und ein paar Standing ovations tun es aber auch.
Erstellt 12.03.09, 22:32h, aktualisiert 12.03.09, 22:41h
CLAUS PEYMANN: Nein, so eitel bin ich nicht. Hans-Dieter Schütt, ein sehr guter Berliner Theaterkritiker, wollte ein Buch über Thomas Bernhard mit mir machen. Aber das war mir zu viel Hochgebirge, das schaffe ich in meinem Leben einfach nicht mehr. Und dann kam Schütt mit der Idee, mal über Peymanns gesammelte Kleinigkeiten zu gucken. In meinen mehr als 40 Jahren am Theater hat sich da eine 200 Meter lange Leitz-Ordner-Front entwickelt, Interviews, Statements, Sonntagsreden und Reaktionen von Weggefährten, Politikern und des Publikums. Da hat sich Schütt anderthalb Jahre lang durch gelesen. Jetzt kennt er mich besser, als ich mich selber.
Sie haben das Buch im Vorfeld nicht gelesen?
PEYMANN: Keine Zeile. Sonst wäre es wahrscheinlich nie erschienen.
Welche Texte sind Ihnen denn im Nachhinein unangenehm?
PEYMANN: Da ist etwa ein Brief von Peter Handke drin, in dem er mir hart die Leviten liest, weit unterhalb der möglichen Schamgrenze. Ich hatte Sorge, dass der Handke mir sagen wird: „Bist Du verrückt geworden so einen Brief zu veröffentlichen?“ Aber das muss man mit zusammengekniffenen Zähnen aushalten. Das war eben das Spiel.
Bei dem sie sich noch einmal neu kennen lernen konnten?
PEYMANN: Es sind viele Sachen drin, von denen ich nichts mehr wusste. In der Bilanz habe ich gemerkt, dass ich doch ein ganz intelligenter Bursche bin, das vergesse ich zwischendurch mal. Diese Wirtschaftskrise, die wir jetzt erleben, prophezeie ich seit 1989. Aber das eigentlich Unterhaltsame ist ja, wie jemand, der die Welt verbessern will - und das bin ich ja; ich bin nicht 1937 sondern 1968 geboren, daher kommt mein Denken, meine Hoffnung -, wie so jemand immer wieder scheitert. Es ist also auch die lustige Bilanz eines Don Quichote.
Der aber unter Einbeziehung der Öffentlichkeit gegen die Windmühlen anrennt . . .
PEYMANN: Die Leute amüsieren sich königlich. Das ist im Grunde ein reines Kabarettprogramm. Bei den Schauspielern gibt es längst Wettbewerbe, wer den besten Peymann macht. Aber am besten mache ich mich natürlich selber nach.
Im Buch werden sie zitiert: „Je mehr das Ego zunimmt, desto mehr nehmen die linken Ideale ab.“
PEYMANN: (lacht) Das weise ich zurück!
Eine Selbstbeobachtung?
PEYMANN: Das wäre ja wie bei Müntefering. Sie wollen doch nicht sagen, dass ich wie Müntefering bin?
Sie waren ja schon in Ihren Anfängen sehr forsch. Haben Sie über den jungen Peymann gestaunt?
PEYMANN: Forsch bin ich ja geblieben. Ich habe weder Angst vor Menschen noch vor Problemen. Ich greife die Dinge sehr direkt an. Ich habe mein Theater auch immer öffentlich repräsentiert. Das hat ja oft genug zu politischen Kontroversen geführt. Von der Geschichte mit der Zahnspende für Gudrun Ensslin in den 70er Jahren in Stuttgart bis zu der Geschichte mit Christian Klar, der mich um einen Praktikantenplatz gebeten hat. Ich kann nicht auf der Bühne Mitgefühl und Solidarität predigen und jemanden, der mir sagt: „Meine Tochter sitzt in Stammheim, die Zahnbehandlung ist miserabel, wollen Sie sich nicht an den Kosten für einen Zahnarzt beteiligen?“, die Hilfe verweigern.
Ihre Spendenaufforderung für die RAF-Terroristin Ensslin war damals ein großer Skandal. Haben Sie bei Klar nicht mit dem öffentlichen Aufschrei gerechnet?
PEYMANN: Das habe ich wirklich unterschätzt. Christian Klar hatte schon fünf Jahre vor seiner Entlassung geschrieben, dass er nach Tegel verlegt werden und im Freigang am BE arbeiten wollte. Als Klar jetzt rauskam wurde diese Praktikumsanfrage vom baden-württembergischen Justizministerium an die Presse souffliert und die hat das dann aufgeblasen. Für mich war das eine Frage des Betriebsrates, ob die Bühnenarbeiter das aushalten können, mit einem Mann am Frühstückstisch zu sitzen, der wahrscheinlich neun Menschen umgebracht hat. Und der Betriebsrat hat gesagt, wir wollen das wagen.
Die Gruppe Rimini Protokoll hat in Stuttgart den Ensslin-Skandal für die Bühne dokumentiert, unter dem Titel „Peymannbeschimpfung“. Sie haben mitgespielt, obwohl das doch eine Form von Theater sein muss, die sie verachten?
PEYMANN: Ich war das einzig Gute an dem Programm. Alles andere war schludrig, die machen viel zu viel. Ehrlich gesagt: Diese ganze Art von Dokumentarismus soll mich am Arsch lecken. Das ist ein Zeitgeistphänomen, ein Irrweg. Das sehen sie am Klarsten bei einem Mann, der völlig zu Unrecht als Genie durch die Gegend läuft, Christof Schlingensief. Der kann eigentlich überhaupt nichts, seine Akteure sind oft Behinderte. Da gibt es einen Behinderten namens Brecht, der bekommt immer Bier auf der Bühne und dann torkelt er da herum und die Berliner schlagen sich auf die Schenkel. Diese Art von Authentizität finde ich unkünstlerisch und lächerlich. Dass sich Schlingensief jetzt selber zum Teil dieses Dokumentarismus macht, in dem er seinen schrecklichen Lungenkrebs zum Bühnenthema macht, empfinde ich als obszön und tragisch zugleich. Das Theater ist etwas Gestaltetes, die Authentizität sollten wir amerikanischen Catchern überlassen.
Sie haben lieber intensiv mit Autoren gearbeitet. Mit Handke, mit Bernhard. Im Buch bezeichnen Sie sich als Thomas Bernhards Witwe.
PEYMANN: Ich träume immer wieder von ihm, dass er noch lebt. Ich habe damals nicht gemerkt, dass es zu Ende ging. Wir spazierten oft durch Wien und es dauerte immer länger vom Caféhaus zum Burgtheater, alle zehn Meter hat er eine kleine Pause eingelegt, mir Bäume oder Schaufenster erklärt. Ich hatte das einfältig als amüsantes Unterbrechen gesehen. Bei der Premiere von „Heldenplatz“ dauerte der Applaus 25 Minuten. Zum Glück. Bernhard hat zehn Minuten gebraucht, um von meinem Büro die Treppe herunterzusteigen. Aber sein Tod kam für mich aus heiterem Himmel. Wenn man einen Menschen beinahe täglich sieht, merkt man die Veränderung nicht so stark. Unsere Arbeitsbeziehung dauerte fast 20 Jahre. Das war toll, einmalig und herrlich. Und wenn ich noch so sehr niedergeschrieben werde, als komische Nummer von Berlin, das nimmt mir keiner.
Die Kritiker lieben Sie nicht . . .
PEYMANN: Wir spielen im Moment kompromisslos gegen den Zeitgeist. Alles, was im Moment modern ist, macht das BE nicht. Wir marginalisieren die Theaterstücke nicht. Wir spielen komplett und in historischen Kostümen und wir bestimmen uns unser Zeitmaß selber. Herr Stein durfte am BE einen zwölfstündigen „Wallenstein“ machen, Herr Schleef am Burgtheater eine siebenstündige Aufführung von Jelineks „Sportstück“. Ich habe immer die Radikalität gesucht und die findet ihr Publikum, nicht der Kompromiss. Meine Theater waren immer die vollsten Theater im Land. Jetzt haben wir mit dem Berliner Ensemble sogar die Komische Oper an Zuschauerzahlen überholt.
Das Gespräch führte Christian Bos
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