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Einer der wichtigsten Nachkriegspolitiker der BRD tritt erneut von allen wichtigen Funktionen zurück. Nach dem Fraktionsvorsitz wird er nun auch den Bundesvorsitz von DIE LINKE abgeben. Lediglich sein Mandat im Saarländischen Landtag scheint er – vorerst – behalten zu wollten. Lafontaine ist 66 Jahre. Hintergrund seiner Entscheidung ist eine Krebserkrankung. Siehe auch:
www.klausens.com/klausens-und-gregor-gysi-und-oskar-lafontaine-und-die-linke.htm















































































































































































































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Klau|s|ens
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Circa 208/209 Fotos. Aufnahmen mit einer CASIO EXILIM, EX-Z85. Von Klausens. Am 23.1.2010.

OSKAR
- Für La Fontaine -
Du warst der Glück-Wild-Auf-Brunnen
Aller Fabeln des uns Unglaublichen
Als das stets Verklärte ehrlichster
Politik im Spiel um Halb-Wahrheit.
Im Rachefeldzug bestelltest du die
Trauerweiden linker Hoffnung mit
Erzählungen von der Käse-Eitelkeit
Dieser Welt ... und jener-SPD-linken
Welt (Untergang!) vom Arbeiter-Fuchs,
Der wie Napoleon in die Schlachten
Des Willentlichen gezogen war, bist du der
Intelligenz wolfsarchetypisch zugewandt.
Es lebe der "Kleine Mann"! Und alle seine Raben!
Geschrieben am 23.1.2010, am Tag der Rücktrittspressekonferenz.
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Klau|s|ens
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Klau|s|ens in allen Schreibweisen und Schraibwaisen, u. a. als
Klau/s/ens oder Klau-s-ens oder Klausens.

Dann beginnt am Samstag hinter verschlossenen Türen die erste
Beratung mit Lafontaine seit seiner Krebsoperation im November. Es war
besonders der Konflikt zwischen dem Parteichef und dem
Bundesgeschäftsführer, der die Partei spaltete. Für Lafontaines war es
ein letzter gewonnener Machtkampf, als Bartsch vor gut einer Woche
seinen Rückzug aus dem Parteiamt ankündigte. Er bleibt aber als
Fraktionsvize in wichtiger Funktion. Der 66 Jahre alte Lafontaine
wahrte sein Gesicht - nun zieht er sich wegen seiner Krebserkrankung
ins Saarland zurück. Er hinterlässt ein gespaltenes Erbe.
Lafontaines Abgang hat eine gewisse Tragik. 2008 sagte er vor seinem
65. Geburtstag: «Solange ich gesund bin, werde ich weiter mitmischen.»
Es folgten seine größten Triumphe mit der Linken, die schmerzhafte
Hiebe für seine langjährige politische Heimat, die Sozialdemokratie
waren. Vor allem die 11,9 Prozent bei der Bundestagswahl und die 21,3
Prozent mit ihm als Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl im August
2009 im Saarland.
Nun stoppt ihn der Krebs. Nachdem Lafontaine 1999 seine Ämter als
SPD-Chef und als Bundesfinanzminister im Streit mit Kanzler Gerhard
Schröder hinschmiss, ist es sein zweiter und wohl endgültiger Rückzug
aus der Bundespolitik. Auch das Bundestagsmandat gibt er ab. «Der Krebs
war ein Warnschuss, über den ich nachdenken musste», sagt er. Nach dem
Messerattentat 1990 im Wahlkampf, als er der Kanzlerkandidat der SPD
war, sei dies die «zweite existenzielle gesundheitliche Krise». Der
Noch-Parteichef wehrt sich entschieden gegen den Eindruck, im Westen
dominierten Fundis, die nur Radikalopposition machen wollen. «Das ist
die Propaganda unserer Gegner», sagt Lafontaine. Auch der
innerparteiliche Machtkampf werde völlig überzogen dargestellt.
Neu entbrennen dürfte ohne den für die SPD zur Persona non grata
gewordenen Lafontaine auch die Frage von einer rot-roten Annäherung auf
Bundesebene. Zweieinhalb Jahre nach ihrer Gründung steht die Linke vor
einer Zäsur. Vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai gilt es
nun, Flügelkämpfe zu beenden und vor allem eine geordnete
Nachfolgelösung zu finden. Denn auch Lafontaines Co-Vorsitzender Lothar
Bisky (68), der mit ihm seit 2007 die Linke führt, war zuletzt nur noch
auf dem Papier Parteichef. Er konzentriert sich vor allem auf seine
Tätigkeit als Europaabgeordneter in Brüssel.
Die Parteispitze muss verjüngt werden, das hatte nicht zuletzt das
Führungsvakuum durch die mehr abwesenden als anwesenden älteren Herren
an der Spitze gezeigt. Als Nachfolge-Kandidaten gelten nun vor allem
der Mitbegründer der westdeutschen WASG, Klaus Ernst (55), und die
ostdeutsche Bundestags-Fraktionsvize Gesine Lötzsch (48).
Fraktionschefs Gregor Gysi betont: Von ihm und Lafontaine werde man
keine Namen hören. Auch Gysi ist schon 62.
Zusammen mit Gysi war Lafontaine bisher für die Linke das, was
Joschka Fischer für die Grünen war: Er redet brillant, spitzt zu, reißt
die Leute mit - zuletzt am Dienstag, beim Neujahrsempfang der
saarländischen Linken-Fraktion. Ein Heimspiel für den einstigen «König
von der Saar». Von 1985 bis 1998 war er dort SPD-Ministerpräsident. Mit
seinen Botschaften und seinem Charisma schaffte Lafontaine es, die
Linke im Westen zu verankern und die Partei zum Zufluchtsort vor allem
für enttäuschte SPD-Wähler zu machen. Von Rachegefühlen gegenüber der
SPD wollte Lafontaine freilich nichts wissen.
Aber er hinterlässt eine Partei, die zuletzt mehr mit sich selbst
stritt als mit dem politischen Gegner Union und FDP. Lafontaine wäre
nicht Lafontaine, wenn er sich nicht auch vom Saarland aus - wo er noch
Fraktionschef der Saar-Linken ist - weiter einmischen würde. Er will
sich auch in den NRW-Wahlkampf einschalten. «Ich werde ab und zu auch
was zur Bundespolitik sagen», kündigte er an.

LAFONTAINE-TEXT VON WIKIPEDIA am 23.1.2010, STAND 19:54 Uhr.
Für alle Zeit so der Nachwelt überliefert, denn die
WIKIPEDIATEXTE
ändern sich häufig. (Ohne Fotos, LINKS sind "entlinkt".)
2005 wechselte Lafontaine von der SPD zur neu gegründeten
Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG). Diese ging
durch seine Initiative im Juni 2005 ein Wahlbündnis mit der PDS ein,
die sich dafür in Die Linkspartei.PDS
umbenannte. Von 2005 bis 2009 war Lafontaine mit Gregor Gysi
Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Seit
dem 16. Juni 2007 ist er neben Lothar Bisky Parteivorsitzender der
neugebildeten Partei Die Linke.
Seit September 2009 führt er die Fraktion der Linken im saarländischen
Landtag, bleibt aber Mitglied des Bundestages. Nach dem Bekanntwerden
einer Erkrankung an Prostatakrebs
im November 2009 kündigte Lafontaine Anfang 2010 an, sich im kommenden
Mai aus der Bundespolitik zurückzuziehen. Er wird den Parteivorsitz und
sein Bundestagsmandat abgeben.[1]
Inhaltsverzeichnis[Verbergen]
|
Oskar Lafontaine entstammt einer Handwerkerfamilie aus Saarlouis.
Sein Vater Hans Lafontaine war von Beruf Bäcker und fiel im Zweiten
Weltkrieg. Seine Kindheit verbrachte Lafontaine in Dillingen,
wohin seine Mutter (Katharina, geb. Ferner, † 2006) nach dem Tod des
Vaters gezogen war. Er hat einen Zwillingsbruder namens Hans.
Als Schüler besuchte er ein katholisches Internat, das Bischöfliche Konvikt des Regino-Gymnasiums in Prüm (Eifel). Hier erwarb er 1962 das Abitur. Er studierte dann als Stipendiat des Cusanuswerks der katholischen Bischöfe Deutschlands Physik in Bonn und Saarbrücken und beendete sein Studium 1969 als Diplomphysiker. Das Thema seiner Diplomarbeit war die Züchtung von Bariumtitanat-Einkristallen. Bis 1974 war er bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken tätig, ab 1971 als Mitglied ihres Vorstands.
Lafontaine ist in dritter Ehe verheiratet mit Christa Müller und hat
zwei Söhne. Er ist römisch-katholischer Konfession.
1966 trat Lafontaine in die SPD ein. 1968 wurde er in den Landesvorstand der saarländischen SPD gewählt. Von 1970 bis 1975 war er Landtagsabgeordneter.
In der Landeshauptstadt Saarbrücken war Lafontaine von 1974 bis 1976
zuerst Bürgermeister, dann bis 1985 Oberbürgermeister. Von 1977 bis
1996 war er zudem Landesvorsitzender der Saar-SPD. 1980 führte er diese
zur relativen Mehrheit, konnte die schwarz-gelbe Koalition
jedoch nicht ablösen. 1985 wurde er beim zweiten Anlauf mit absoluter
Mehrheit zum ersten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten des
Saarlands gewählt. Dieses Ergebnis konnte er 1990 und 1994 wiederholen.
Er bekleidete das Amt bis Oktober 1998.
Siehe auch: Kabinett Lafontaine I, Kabinett Lafontaine II,
Kabinett Lafontaine III
1979 bezog Lafontaine im Kontext der wachsenden westeuropäischen Friedensbewegung Position gegen den NATO-Doppelbeschluss. Er sah die darin angekündigte Raketenaufstellung beim Scheitern von Verhandlungen nicht als Nach-, sondern Aufrüstung an, und forderte für diesen Fall den Austritt der Bundesrepublik Deutschland aus der NATO. Damit wurde er neben Erhard Eppler zum Wortführer der innerparteilichen Gegner des Doppelbeschlusses. Diese gewannen im Lauf des Jahres 1982 eine Mehrheit der SPD-Basis. Dies trug zum Ende der sozialliberalen Koalition bei, so dass Bundeskanzler Helmut Schmidt sein Amt am 1. Oktober 1982 verlor.[2]
Lafontaine nahm am 1. September 1983 mit Tausenden
Aufrüstungsgegnern, darunter einigen Prominenten, an einer dreitägigen
Sitzblockade vor dem US-Militärdepot in Mutlangen teil, das als
Stationierungsort von Pershing-II-Raketen
vorgesehen war. Aufsehen erregte seine Charakterisierung Schmidts als
Vertreter von „Sekundärtugenden“, mit denen man auch „ein KZ betreiben“
könne.[3] Er
veröffentlichte seine Ansichten zur Verteidigungspolitik 1983 in dem
Buch Angst vor den Freunden. Die Atomwaffenstrategie der
Supermächte zerstört die Bündnisse.
1987 schlug Willy Brandt Lafontaine als seinen Nachfolger im Amt des SPD-Parteivorsitzenden vor, um einen Generationenwechsel herbeizuführen. Doch dieser lehnte zunächst ab. Nach Brandts Rücktritt vom Parteivorsitz wurde er als Vertreter der Parteilinken neben Johannes Rau zum Stellvertreter des neugewählten Bundesvorsitzenden der SPD Hans-Jochen Vogel gewählt.
Zudem übernahm Lafontaine die Leitung der Kommission, die das neue
Grundsatzprogramm der SPD ausarbeiten sollte. Es wurde als Berliner
Programm
auf dem Berliner Parteitag im Dezember 1989 verabschiedet und
verpflichtete die Partei zu internationaler Zusammenarbeit für
Abrüstung, Gleichstellung der Frau in Beruf und Gesellschaft,
ökologischer Modernisierung der Wirtschaft und Strukturreform der
sozialen Sicherungssysteme. In diesem Zusammenhang trat Lafontaine
damals auch für Arbeitszeitverkürzungen ohne vollen Lohnausgleich im
Einvernehmen mit Betriebsräten und Belegschaften ein. Dies brachte ihn
in einen Gegensatz zu den westdeutschen Gewerkschaftsverbänden. Seitdem
galt er dort als „Modernisierer“.
Nach dem Fall der Berliner Mauer sagte Lafontaine, er wolle einen Kollaps der DDR-Wirtschaft und politische Komplikationen mit den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs vermeiden. Um DDR-Bürger verstärkt zu bewegen, in ihrer Heimat zu bleiben, schlug er Wirtschaftshilfen für die DDR vor. Am 27. November 1989 riet er zudem dazu, den Zuzug von DDR-Bürgern in die Bundesrepublik administrativ zu begrenzen. Er beauftragte die saarländische Staatskanzlei, zu prüfen, ob die Übersiedlung rechtlich von einem Nachweis von Wohnsitz und Arbeitsplatz im Westen abhängig gemacht werden könne. Dies stieß auf Kritik auch von Parteifreunden. Der SPD-Parteivorsitzende Hans-Jochen Vogel warf ihm vor:[4] „Die bauen Mauern ab, und Du versuchst, sie aufzurichten.“
Am 28. November 1989 legte Bundeskanzler Helmut Kohl überraschend
sein Zehn-Punkte-Programm zur deutschen Wiedervereinigung vor. Darin
befürwortete er eine Konföderation beider deutscher Staaten als
Zwischenschritt zur deutschen Einheit, ließ aber die Anerkennung der
Oder-Neiße-Grenze und die Bündniszugehörigkeit des vereinten
Deutschlands noch offen. Dies löste eine intensive Debatte im In- und
Ausland aus.
Daraufhin warnte Lafontaine beim Berliner Parteitag der SPD am 18.
Dezember 1989 vor „nationaler Besoffenheit“. Zur Mitgliedschaft eines
vereinten Deutschlands in der NATO, wie sie Kanzlerberater Horst
Teltschik
kurz zuvor öffentlich gefordert hatte, sagte er: „Welch ein
historischer Schwachsinn!“ Er kritisierte, dass Kohl seinen Plan nicht
mit den damaligen Siegermächten abgestimmt hatte. Darin stimmte er mit
Michail Gorbatschow
überein, der die Eigenstaatlichkeit der DDR damals noch bewahren wollte
und auch die Ostausdehnung der NATO ablehnte. Lafontaine bezeichnete
Kohls Pläne als unbezahlbar und erhielt dafür Zustimmung vom damaligen
Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl.
Lafontaine glaubte wie viele führende SPD-Politiker, eine
„Wieder“-Vereinigung setze die falschen politischen Prioritäten und
wecke erneut Ängste vor deutscher Überlegenheit im europäischen
Ausland. Er sah die Idee des Nationalstaats
für die Zukunftsgestaltung im Zeitalter der europäischen Integration
als unzeitgemäß an. Er betonte dagegen die Tradition des
sozialdemokratischen Internationalismus
und strebte eine nationale Einheit als Ergebnis, nicht Voraussetzung
annähernd gleicher Lebensverhältnisse und Entfaltungschancen an. Er
stimmte mit vielen ostdeutschen Bürgerrechtlern
darin überein, dass die DDR sich ohne westlichen Druck zuerst selbst
politisch und vor allem wirtschaftlich reformieren solle. Er wollte
ihre Eigenstaatlichkeit also zunächst erhalten. Dazu befürwortete er
eine Konföderation beider deutscher Teilstaaten im Rahmen eines
gesamteuropäischen Vereinigungsprozesses.
Wegen seiner öffentlichen Bedenken gegen Kohls Plan wurde Lafontaine von politischen Gegnern vorgeworfen, er habe die deutsche Einheit innerlich nicht gewollt, daher verhindern wollen und kein eigenes Konzept für den Einigungsprozess gehabt. Er selbst betonte dagegen, er habe die staatliche Wiedervereinigung an sich nicht abgelehnt, sondern nur die soziale Angleichung der Lebensverhältnisse vorhergehen lassen wollen.
Nach seinem Wahlsieg mit 54,4 Prozent bei der Landtagswahl im Saarland am 28. Januar 1990 wurde Lafontaine vom SPD-Vorstand einstimmig als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 1990 nominiert. Danach beriet er sich intensiv mit Parteifreunden und europäischen Wirtschaftsexperten, darunter Helmut Schmidt, Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl, EG-Kommissions-Präsident Jacques Delors und Gewerkschaftsführer Franz Steinkühler. Diese stimmten seiner Ablehnung einer schnellen Wirtschafts- und Währungsunion zwischen DDR und Bundesrepublik überwiegend zu. Von dem Einvernehmen in der SPD dazu machte er seine Kanzlerkandidatur abhängig.
Im Vorfeld der Volkskammerwahl 1990 kündigte Bundeskanzler Kohl am
13. Februar 1990 überraschend eine baldige Währungsunion an, ohne
anfangs einen Wechselkurs festzulegen. Auf dem folgenden SPD-Parteitag
in Leipzig
trug Lafontaine seine wirtschafts- und sozialpolitischen Bedenken
dagegen vor. Er befürchtete und warnte davor, dass die Währungsunion
weite Teile der Industrie- und Agrarwirtschaft der DDR schlagartig
konkurrenzunfähig machen, zu ihrem Zusammenbruch und zu vielen
Millionen Arbeitslosen
führen würde. Er rechnete mit Steuererhöhungen und jahrzehntelangen
Milliardentransfers in die Beitrittsgebiete und wies darauf hin, dass
dies die Investitionen in der alten Bundesrepublik schwächen, auch dort
Arbeitsplatzverluste bewirken und so den sozialen Zusammenhalt in ganz
Deutschland gefährden würde. Er berief sich auf die Empfehlungen des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung und riet dazu, die Wirtschaft der DDR schrittweise zu
reformieren, um ihre Absatzmärkte zu erhalten und ihre
Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den westlichen Unternehmen zu stärken.
Statt einer abrupten Einführung der D-Mark empfahl er, einen festen
Wechselkurs für die Mark der DDR
anzustreben. Nachdem die Bundesbank im April einen Umtauschkurs von 2:1
empfohlen und damit starken Protest in der DDR ausgelöst hatte, rückte
er von seiner Empfehlung ab und befürwortete nun einen Umtauschkurs von
1:1 für sämtliche Sparguthaben, Löhne und Renten, um die Kaufkraft im
Osten nach erfolgter Währungsunion zu stärken.
Am 25. April 1990 wurde Lafontaine bei einem Wahlkampfauftritt in
Köln-Mülheim von der psychisch kranken Adelheid Streidel mit einem
Messerstich nahe der Halsschlagader
lebensgefährlich verletzt. In den Wochen seiner Behandlung und Erholung
rückte die SPD-Bundestagsfraktion von seinem Kurs ab.
Am 18. Mai 1990 vereinbarte die amtierende Bundesregierung mit der
DDR den Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und
Sozialunion.
Damit war entschieden, dass die DDR das wirtschafts- und
sozialpolitische System der Bundesrepublik in einem Schritt vollständig
übernehmen würde. Bei einer geheimen Abstimmung der
SPD-Bundestagsfraktion folgte die Mehrheit Willy Brandts Empfehlung,
diesem Vertrag am 22. Juni 1990 im Bundestag
zuzustimmen. Wegen des fehlenden Rückhalts für seinen Kurs bot
Lafontaine daraufhin parteiintern seinen Rücktritt von der
Kanzlerkandidatur an. Doch kein anderer im SPD-Bundesvorstand war zu
kandidieren bereit. Bei der folgenden Abstimmung im Bundesrat
lehnten nur das von Lafontaine regierte Saarland und das von Gerhard
Schröder regierte Niedersachsen den Staatsvertrag zur Währungsunion ab.
Nachdem Briten und Franzosen ihre Vorbehalte gegen die staatliche
Einheit Deutschlands aufgegeben hatten, beschlossen Bundestag und
Bundesrat am 20. und 21. September 1990 mit den Stimmen der
SPD-Fraktion und aller SPD-geführten Bundesländer den Einigungsvertrag.
Das ermöglichte mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit den Beitritt
der DDR zur Bundesrepublik gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes, der am
3. Oktober offiziell erfolgte. Damit hatte der Gang der Ereignisse
Lafontaines Alternativkonzept überholt. Er verlor im Dezember 1990 die
erste gesamtdeutsche Bundestagswahl. Dabei erreichte die SPD mit 33,5
Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit der Bundestagswahl
1957.
Danach zog Lafontaine sich zunächst aus der Bundespolitik zurück,
verzichtete auf den ihm angebotenen SPD-Vorsitz und blieb
saarländischer Ministerpräsident.
Vom 1. November 1992 bis zum 31. Oktober 1993 war Lafontaine Bundesratspräsident. In dieser Eigenschaft wirkte er daran mit, einige von der Zustimmung der Ländermehrheit abhängige Gesetzesvorhaben der von Helmut Kohl geführten Bundesregierung im Bundesrat scheitern zu lassen. Auch war er maßgebend beteiligt am „Asylkompromiss“ von 1992, der das Asylrecht einschränkte.
1994 war Lafontaine bis zu seiner Wiederwahl schon einmal Mitglied des Deutschen Bundestages und blieb auch danach mit 56,4 Prozent der Stimmen direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Saarbrücken. Vor der Bundestagswahl 1994 gehörte er zusammen mit Gerhard Schröder und dem SPD-Kanzlerkandidaten Rudolf Scharping zur „Troika“ der SPD und war Anwärter auf das Amt des Bundesfinanzministers. Die SPD verlor die Wahl trotz Zugewinnen mit 36,4 Prozent der Stimmen.
In der Folgezeit war Scharping als Oppositionsführer erfolglos und
verlor innerparteilich Zustimmung, besonders als er Schröder als
wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD entließ. Lafontaine widersprach
öffentlich, als Scharping Auslandseinsätze der Bundeswehr auch
außerhalb des NATO-Vertragsgebietes befürwortete. Nach Lafontaines
emphatischer Rede auf dem SPD-Parteitag in Mannheim
löste er Scharping als Bundesvorsitzenden der SPD ab: In der
Kampfkandidatur am 16. November 1995 erhielt er 321 zu 190 Stimmen.
1995 kritisierte Peter Kratz Aussagen
Lafontaines, die unter anderem die rechtskonservative Zeitschrift MUT
veröffentlicht hatte. Er vertrete damit eine „neokonservative
Gemeinschaftsideologie“, „stark mutterkreuzverdächtige Ansichten“ zur
Familienpolitik und eine deutschnationale Haltung zur
Wirtschaftspolitik.[5] Im
März 1996 machte Lafontaine die Einwanderung von Russlanddeutschen und
Spätaussiedlern
für die starke Schieflage in den gesetzlichen Sozialversicherungen im
Laufe der 1990er Jahre mitverantwortlich und fand dafür Kritik.[6]
1997 ließ Lafontaine die von der CDU/FDP-Koalition geplante
Steuerreform – das sogenannte Petersberger Modell
– im Bundesrat blockieren und gewann zugleich mit einem
Alternativvorschlag im Bundestag öffentliche Zustimmung. Damit schuf er
eine wesentliche Voraussetzung für die Ablösung Helmut Kohls als
Bundeskanzler. Zudem sorgte er dafür, dass die Frage des
Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl 1998 lange offen
gehalten und zuerst das Wahlprogramm festgelegt wurde. Wichtige
Forderungen darin wie eine Ausbildungsplatzabgabe bei
Lehrstellenmangel, eine Ökosteuer bei gleichzeitiger Senkung der
Sozialversicherungsbeiträge
und die Rücknahme der Rentenkürzung wurden von ihm durchgesetzt. Auf
die Nichtbeteiligung an Kriegseinsätzen der NATO hatte er die SPD schon
1991 programmatisch festgelegt. Nach Gerhard Schröders Wahlsieg bei den
Landtagswahlen von Niedersachsen
am 1. März 1998 rief Lafontaine ihn zum Kanzlerkandidaten für die
Bundestagswahl am 27. September aus. Im folgenden Wahlkamf betonten
beide ihre politische Übereinstimmung.
1992 fand das Nachrichtenmagazin Der Spiegel heraus, dass Lafontaines Pensionsansprüche aus seiner Zeit als Oberbürgermeister Saarbrückens nicht ordnungsgemäß mit seinen Bezügen als Ministerpräsident verrechnet waren und er zu viel Geld erhalten hatte. Dies machte in den bundesweiten Medien als „Pensionsaffäre“ Schlagzeilen. Der Fehler war auf eine unklare Vorschrift im Beamtenrecht zurückzuführen, die die vorherige CDU-Regierung eingeführt hatte. Nachdem ein Gutachten des Finanzrechtlers Hans Herbert von Arnim den Sachverhalt belegt und der saarländische Landesrechnungshof die Auffassung des Spiegels unterstützt hatte, zahlte Lafontaine ohne Gerichtsverfahren rund 230.000 DM zurück.
1993 recherchierte der Journalist Kuno Haberbusch
für das Nachrichtenmagazin Panorama
über Beziehungen Lafontaines zu einigen Saarbrücker Nachtlokalen in den
1970er Jahren. Man sprach von der „Rotlichtaffäre“. Für den Spiegel
stand Lafontaine „im Verdacht, einige Figuren aus dem Milieu mit
Gefälligkeiten bedient zu haben“. Dieser bestritt nicht, sich öfter in
den Lokalen aufgehalten zu haben, wies aber alle daraus abgeleiteten
Verdächtigungen zurück und kritisierte sie als „Schweinejournalismus“.
Er verhinderte die Ausstrahlung einer NDR-Reportage zu dem Fall durch
eine gerichtliche Verfügung. 1994 setzte er eine Änderung des
saarländischen Presserechts durch, das die redaktionelle Kommentierung
von Gegendarstellungen
auf derselben Seite verbot. Dieser Eingriff in das Presserecht stieß
auf erheblichen Widerstand von Medien und Journalistenorganisationen
und beschädigte Lafontaines Ruf in der Bundesrepublik mehr als die
unbewiesenen Vorwürfe. Seine Popularität im Saarland und der Rückhalt
für ihn in der Saar-SPD litten jedoch nicht darunter.
Nach dem Wahlsieg wurde Lafontaine am 27. Oktober 1998 zum Bundesminister der Finanzen im Kabinett Schröder I ernannt. Er erreichte nach anfänglicher Ablehnung Schröders eine Kompetenzerweiterung für sein Ressort, in das u.a. das Referat für den Jahreswirtschaftsbericht aufgenommen wurde. Damit wurde das Finanzministerium dem Vorbild des britischen Treasury (Schatzamt) angeglichen, um eine keynesianische Fiskalpolitik zu ermöglichen. Jost Stollmann, ein parteiloser Jungunternehmer, den Schröder im Wahlkampf als Anwärter für das nun verkleinerte Wirtschaftsministerium präsentiert hatte, kündigte daraufhin an, nicht in das Kabinett einzutreten.
Lafontaine berief später Heiner Flassbeck und Claus Noé zu seinen
Staatssekretären, die seine nachfrageorientierte Finanz- und
Steuerpolitik konzeptionell mit vorbereitet hatten. Bei den
Koalitionsverhandlungen mit den Grünen
lehnte er deren Forderung nach einem niedrigeren Spitzensteuersatz ab.
Er beeinflusste wichtige Personalentscheidungen und verhinderte, dass
Scharping erneut den SPD-Fraktionsvorsitz bekam. Bei der Besetzung des
Bundestagspräsidentenamtes,
des Kanzleramtschefs und Gesundheitsministers konnte er sich mit seinen
Personalvorschlägen nicht durchsetzen. In der öffentlichen Wahrnehmung
dominierte Lafontaine die Verhandlungen dennoch und galt bald als der
„Traditionalist“ und „Schatten“ des Bundeskanzlers, der wichtige
Reformvorhaben angeblich blockiere.
In den ersten Wochen der rot-grünen Regierung setzte Lafontaine
einige Versprechen des Wahlprogramms um und erwirkte die Rücknahme
einer Reihe unter Kohl beschlossener Gesetze. Er sicherte wieder die
hundertprozentige Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall
der ersten sechs Wochen für Arbeitnehmer, revidierte die Beschränkung
des Kündigungsschutzes in kleineren Betrieben, ließ das
Schlechtwettergeld
wiedereinführen und führte ein Entsendegesetz auch für ausländische
Bauarbeiter sowie ein Sofortprogramm zum Abbau der
Jugendarbeitslosigkeit ein. Daraufhin wurde das Bündnis für Arbeit
zwischen Gewerkschaftsvertretern, Unternehmerverbänden und Regierung,
das im letzten Regierungsjahr Kohls zerbrochen war, zunächst erneuert.
In den Folgemonaten kam es zwischen Lafontaine und Gerhard Schröder
an verschiedenen Punkten zu Koordinationsproblemen, Konflikten und
Entfremdung. Ein Punkt im Wahlprogramm der SPD 1998 war die
Sozialversicherungspflicht für 630-DM-Jobs. Zum Ausgleich sollte der
sozialabgabenfreie Niedriglohnsektor
erweitert werden. In Schröders Regierungserklärung war dann jedoch
davon die Rede, die Versicherten die Hälfte der
Sozialversicherungsbeiträge selber tragen zu lassen. Auch die
Unternehmensbesteuerung sollte nach Schröders Willen langfristig
entgegen den Absprachen vor der Wahl auf 35 Prozent abgesenkt werden.
Schröders Festlegung, die Ökosteuer auf sechs Pfennige pro Liter Benzin
zu begrenzen, stellte den Finanzminister ebenfalls vor Probleme.
Im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen vom Februar 1999 plädierte
Lafontaine für einen Konsens mit den Unionsparteien über das geplante
neue Staatsbürgerschaftsrecht. Dies lehnten die rot-grünen
Fraktionsführungen und zuständigen Minister ab. Die
CDU/CSU-Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen
Staatsbürgerschaftsrechts
und bedingten Einbürgerungsanspruch für in Deutschland lebende
Ausländer hatte Erfolg: SPD und Grüne verloren die Hessenwahl und damit
die Mehrheit im Bundesrat.
Kritik erfuhr Lafontaine Anfang 1999 für seine Vorstöße an die
Europäische Zentralbank zur Senkung des Leitzinses,
die im Februar 1999 erfolgte, und zur Kontrolle der internationalen
Finanzmärkte. Er schlug eine Regulierung des kurzfristigen
Kapitalverkehrs zur Eindämmung der Spekulationsgewinne von Hedge-Fonds
und stabile Wechselkurszielzonen durch internationale Absprachen vor.
Diese Ideen stammten vom US-Notenbankpräsidenten Paul Volcker.
Wie jeder Bundesfinanzminister war Lafontaine Vorsitzender des
Verwaltungsrates der KfW Bankengruppe. Seit 2005 ist er als einfacher
Abgeordneter wieder dessen Mitglied.[7][8]
Am 10. März 1999 erklärte Schröder bei einer Kabinettssitzung, eine
wirtschaftsfeindliche Politik sei „mit ihm nicht zu machen“. Am
Folgetag stand in der Bildzeitung,
er habe mit Rücktritt gedroht und besonders Lafontaine angegriffen –
nach dessen Angaben galt die Kritik jedoch Umweltminister Jürgen
Trittin und Familienministerin Christine Bergmann. Ein Dementi
der Rücktrittsdrohung durch den Kanzler erfolgte nicht. Am 11. März
1999 erklärte Lafontaine seinen Rücktritt vom Amt des
Bundesfinanzministers. Zugleich legte er den Vorsitz der SPD und sein
Bundestagsmandat nieder. In einer kurzen Presseerklärung drei Tage
darauf begründete er diesen Rückzug aus allen Ämtern mit dem
„schlechten Mannschaftsspiel“ in der Regierung. Näheres wolle er nicht
mitteilen, um der Regierung nicht zu schaden. Er war insgesamt 186 Tage
im Ministeramt.
Am 1. Mai 1999 trat Lafontaine öffentlich auf Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit scharfer Kritik an der am 24. März begonnenen Bombardierung Serbiens durch die NATO hervor. Im Oktober 1999 veröffentlichte er sein Buch Das Herz schlägt links, in dem er seinen Rücktritt ausführlich begründete. Als Hauptgrund nannte er mangelnde Solidarität innerhalb der Regierung. Dabei wurden auch persönliche Verletzungen deutlich: Die Entfremdung zwischen ihm und Schröder habe schon nach der Niedersachsenwahl 1990 begonnen. Laut Lafontaine habe Schröder damals „in seinem unnachahmlichen Charme“ zu ihm gesagt:[9]
„Der Stich in den Hals hat zwei Prozent gebracht.“
Er habe das Trauma des Attentats von 1990 gerade in den Monaten nach dem Wahlsieg der SPD von 1998, auf den er jahrelang hingearbeitet hatte, nochmals bewusst durchlebt; sein Rücktritt sei auch eine Spätfolge davon. Er wolle sein Leben nicht der Politik opfern, und sich seiner Familie widmen. Er habe ohnehin vorgehabt zurückzutreten, dies aber nach der enttäuschenden Regierungserfahrung zeitlich vorgezogen.
Zudem kritisierte Lafontaine nach seinem Rücktritt den Kurswechsel des Kanzlers hin zu einer aus Lafontaines Sicht arbeitnehmerfeindlichen Sozial- aber auch Wirtschafts- und Steuerpolitik an vielen Einzelbeispielen. Das Schröder-Blair-Papier, eine Erklärung Schröders und Tony Blairs vom Mai 1999 zur Modernisierung der Industriegesellschaft, sah er – wie auch der französische Sozialist Lionel Jospin – als Abkehr von sozialdemokratischen Grundwerten und Hinwendung zum Neoliberalismus. Er forderte die Rückwendung der SPD zu ihrem Programm von 1998, war aber nach Erscheinen des Buches in seiner Partei weitgehend isoliert.
2001 wurde Lafontaine Mitglied der globalisierungskritischen Vereinigung Attac und schrieb eine regierungskritische politische Kolumne für die Boulevardzeitung Bild.
Mit verschiedenen Vorschlägen erhielt Lafontaine erneut öffentliche Beachtung. Im September 2003 riet er der Ost-SPD, mit der PDS zu fusionieren. Spekulationen über eine erneute Spitzenkandidatur für die saarländische SPD bei der Landtagswahl 2004 dementierte er erst spät. In einem Zehn-Punkte-Programm für den Sonderparteitag der SPD am 21. März 2004 forderte er die „Rücknahme der Nullrunde für Rentner“, „Streichung der Praxisgebühr“ und „Entziehung der Staatsbürgerschaft der im Ausland versteuernden Deutschen“, um so Wähler für die SPD zurückzugewinnen und eine innerparteiliche Diskussion um den Kurs Schröders zu befördern.
Im Fall des entführten und ermordeten Jakob
von Metzler unterstützte Lafontaine am 17. Mai 2004 die
Gewaltandrohung des Frankfurter Polizeivizepräsidenten Wolfgang Daschner: Er hätte in dessen Lage
ebenso gehandelt. Das Folterverbot
des Grundgesetzes gelte „nicht nur für den Verbrecher, sondern auch für
das entführte Kind“. Eine Bestrafung Daschners sei eine „Katastrophe
für den Rechtsstaat“.[10]
Dieser dürfe nicht „tatenlos zusehen“, „wie ein Kind gequält und
gefoltert wird“: Wenn dann der Täter feststehe, müsse Gewaltandrohung
erlaubt sein.[11]
Im August 2004 unterstützte Lafontaine die von Otto Schily
geforderte Einrichtung von Sammellagern für Einreisewillige in
Nordafrika.
Er begründet diese Haltung heute weiterhin mit schlechten Chancen
ausländischer Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt und einer
gescheiterten Integration, die wachsende Drogenkriminalität und Ausländerfeindlichkeit erzeuge.
„Ungeregelte“ Zuwanderung verstärke die Arbeitslosigkeit.
Bei den Demonstrationen gegen die Hartz-IV-Gesetzgebung beteiligte
sich Lafontaine am 30. August 2004 als Redner bei einer der
Montagsdemonstrationen gegen Sozialabbau 2004
in Leipzig. An der erneuten SPD-Wahlniederlage im Saarland am 5.
September 2004 gab ihm der Bundesvorstand der SPD eine erhebliche
Mitschuld.
Lafontaine erklärte am 24. Mai 2005 seinen bereits im Vorjahr angekündigten Austritt aus der SPD. Am selben Tag erklärte er sich bereit, ein Linksbündnis aus WASG und PDS bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 zu unterstützen. Sein Parteibuch gab er am 30. Mai zurück – damit endete die Mitgliedschaft nach fast vierzig Jahren auch formal.
Lafontaine nennt bis heute die Abkehr der SPD vom Berliner Programm als Grund für diesen Schritt. SPD-Vertreter werfen ihm dagegen vor, nur aufgrund eines gestörten Verhältnisses zu seiner ehemaligen Partei der Linkspartei beigetreten zu sein.[12]
Nachdem sich die Führungsgremien von PDS und WASG auf gemeinsame Kandidaturmodelle zur Bundestagswahl 2005 geeinigt hatten, kündigte Lafontaine am 10. Juni 2005 an, zusammen mit Gregor Gysi für das Linksbündnis anzutreten. Am 18. Juni trat er gemeinsam mit seiner Ehefrau der WASG bei. Am 30. Juli wählte ihn die NRW-Landesmitgliederversammlung der Linkspartei in Essen auf den Spitzenplatz ihrer offenen Liste für die Bundestagswahl. Er kandidierte außerdem für ein Direktmandat im Wahlkreis Saarbrücken, wo er mit 26,2 Prozent der Erststimmen den dritten Platz hinter den dortigen Kandidaten der SPD und CDU erhielt. Die SPD sah das Linksbündnis im Wahlkampf 2005 überwiegend als „ganz klare Herausforderung“ (Franz Müntefering) an die von Schröder eingeleitete Politik der Agenda 2010 an.
Seit der Bundestagswahl am 18. September 2005 ist Lafontaine wieder
Mitglied des Deutschen Bundestages und teilte sich in der 16.
Wahlperiode den Fraktionsvorsitz
der Linkspartei mit Gregor Gysi. Er kritisierte Schröders Anspruch auf
das Kanzleramt am Wahlabend als „pubertäres Verhalten“. Die Linkspartei
schloss jede Koalition mit anderen im Bundestag vertretenen Parteien
und eine Zustimmung zur etwaigen Kanzlerkandidatur Schröders strikt aus.
Oskar Lafontaine ist Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss, der nach
Ausrufung des Verteidigungsfalls
als Notparlament die Funktionen von Bundesrat und Bundestag ausübt.
Weiterhin war er von 2005 bis 2009 als Abgeordneter seiner Fraktion
Mitglied im Verwaltungsrat der KfW Bankengruppe
in Frankfurt am Main. Er kündigte im Januar 2010 an, im kommenden Mai
aus gesundheitlichen Gründen aus dem Bundestag auszuscheiden.[1]
Am 29. Dezember 2005 erklärte Lafontaine dem Landesvorstand Saar schriftlich seinen Eintritt in die Linkspartei. Im November 2006 kündigte er im saarländischen Bildstock vor Gewerkschaftsvertretern und Betriebsräten an, bei der Landtagswahl 2009 als Spitzenkandidat der mit der WASG vereinten Linkspartei anzutreten. Am 15. Juni 2007 wurde die Fusion beider Organisationen zur neuen Partei Die Linke vollzogen. Am Folgetag wurde Lafontaine auf deren Gründungsparteitag gemeinsam mit Lothar Bisky mit 87,9 Prozent zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Im August 2008 nominierte der saarländische Landesverband der Partei
Die Linke Lafontaine auf einem Landesparteitag zum
Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2009.[13]
Dabei wurde die Linke mit über 20 Prozent der Wählerstimmen
drittstärkste Partei. Am 9. September wählte ihre Fraktion im
saarländischen Landtag Lafontaine zum Fraktionsvorsitzenden.[14]
Am 9. Oktober 2009 gab Lafontaine seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Fraktionsvorsitz im Bundestag bekannt.[15] Einen Monat später, am 17. November 2009, erklärte er, dass er sich auf Grund seiner Krebserkrankung einem chirurgischen Eingriff unterziehen werde und danach über die Fortführung seiner politischen Arbeit entscheiden wolle.[16] Nachdem gemeldet wurde, daß der Eingriff wegen Prostatakrebs[17] am 18. November 2009 erfolgreich verlaufen war,[18] trat Lafontaine im Januar 2010 erstmals wieder politisch in Erscheinung.[17] Bereits kurz darauf erklärte er jedoch auf einer Vorstandssitzung, aus gesundheitlichen Gründen[19] sein Bundestagsmandat abgeben und auf eine erneute Kandidatur zum Parteivorsitzenden auf dem Parteitag in Rostock verzichten zu wollen.[20]
Am 14. Juni 2005 sagte Lafontaine auf einer Kundgebung in Chemnitz, der Staat sei „verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und -frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen.“[21] „Fremdarbeiter“ wurde vielfach als Ausdruck aus der Sprache des Nationalsozialismus kritisiert, den Lafontaine bewusst verwendet habe, um Fremdenfeindlichkeit zu nutzen und so potentielle NPD-Wähler für das neue Linksbündnis zu gewinnen. Auch viele PDS-Mitglieder gingen deshalb auf Distanz zu ihm, bis er auf ihrem Parteitag erklärte, er habe das Wort dem Ausdruck „Gastarbeiter“ vorgezogen und gerade nicht herabsetzend gemeint.[22]
Politische Gegner ordnen Lafontaine wegen derartiger Aussagen heute
oft als Populist ein.[23]
Hans-Ulrich Wehler kritisiert, sein Buch Politik für alle
bediene populistische Ressentiments, indem es etwa vom deutschen Volk
als „Schicksalsgemeinschaft“ rede. Für Frank Decker gehört Lafontaine
zu den deutschen Politikern mit der größten Fähigkeit zur
populistischen Wähleransprache.[24]
Rafael Seligmann und Michael Wolffsohn bezeichneten Lafontaine als Demagogen.[25] Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender
der Axel Springer AG,
wirft ihm vor, mit sozialen Ängsten zu spielen und mit
protektionistischen, antiamerikanischen und nationalistischen
Ressentiments Stimmung zu machen. Er träume vom segnenden Staat und
vertrete ein zentralistisches, abgeschottetes und autoritäres Weltbild.
Zudem heroisiere er Hugo Chávez und verhöhne die Pressefreiheit.[26]

Diese Homepage-Seite mit dem SERIELLO zu Oskar
Lafontaine wurde von KLAUSENS begonnen am 23.1.2010 in
Königswinter-Oberdollendorf.
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[9.9.9.]
* NUNROMAN
[11.11.11] *
HULSK-KURZUMROMAN
*
EINTAGESROMAN
[8.8.8]
* JETZTROMAN
[10.10.10]
* BALDROMAN [12.12.12]
* SCHONROMAN [3.3.13]
* HEUTROMAN [4.4.14]
* DIENSTAGSROMAN
[5.5.15]
* DOCHROMAN
[6.6.16]
* FREITAGSROMAN
[7.7.17]
* HITZEROMAN
[8.8.18]
* TAGESROMAN
[9.9.19]
* COVID-19-ROMAN
[10.10.20]
* DONNERSTAGSROMAN
[11.11.21]
* MONTAGSROMAN
[12.12.22]
* DASEINSROMAN
[3.3.23]
* SONNTAGSROMAN
[14.4.24]
* REGIERUNGSROMAN
[5.5.25] |||
ÜBERBLICK
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DIE TAGESROMANE (oder auch DATUMSROMANE) von Klausens sind von
folgenden Tagen
-- und auch an eben diesen geschrieben worden !!! --
5.5.2025: REGIERUNGSROMAN [5.5.25], erschienen im Mai 2025 =
achtzehnter Datumsroman =
18. Tagesroman
14.4.2024: SONNTAGSROMAN [14.4.24], erschienen im April 2024 =
siebzehnter Datumsroman =
17. Tagesroman
3.3.2023: DASEINSROMAN [3.3.23], erschienen im März 2023 =
sechzehnter Datumsroman =
16. Tagesroman
12.12.2022: MONTAGSROMAN [12.12.22], erschienen im Dezember 2022 =
fünfzehnter Datumsroman =
15. Tagesroman
11.11.2021:
DONNERSTAGSROMAN [11.11.21], erschienen im November 2021 =
vierzehnter Datumsroman =
14. Tagesroman
10.10.2020: COVID-19-ROMAN [10.10.20], erschienen im Oktober 2020 =
dreizehnter
Datumsroman
= 13. Tagesroman
9.9.2019: TAGESROMAN [9.9.19], erschienen im September 2019 =
zwölfter
Datumsroman
= 12. Tagesroman
8.8.2018: HITZEROMAN [8.8.18], erschienen im August 2018 = elfter
Datumsroman
= 11. Tagesroman
7.7.2017: FREITAGSROMAN [7.7.17], erschienen im Juli 2017 = zehnter
Datumsroman
= 10. Tagesroman
6.6.2016: DOCHROMAN [6.6.16], erschienen im Juni 2016 = neunter
Datumsroman
= 9. Tagesroman
5.5.2015: DIENSTAGSROMAN [5.5.15], erschienen im Mai 2015 = achter
Datumsroman
= 8. Tagesroman
4.4.2014: HEUTROMAN [4.4.14], erschienen im April 2014 = siebter
Datumsroman
= 7. Tagesroman
3.3.2013: SCHONROMAN [3.3.13], erschienen im März 2013 = sechster
Datumsroman
= 6. Tagesroman
12.12.2012: BALDROMAN [12.12.12], erschienen im Dezember 2012 =
fünfter Datumsroman
= 5. Tagesroman
11.11.2011: NUNROMAN [11.11.11], erschienen im November 2011 = vierter
Datumsroman
= 4. Tagesroman
10.10.2010: JETZTROMAN [10.10.10], erschienen im Oktober 2010 = dritter
Datumsroman
= 3. Tagesroman
9.9.2009: STUNDENROMAN [9.9.9], erschienen im September 2009 = zweiter
Datumsroman
= 2. Tagesroman
8.8.2008: EINTAGESROMAN [8.8.8], erschienen August 2008 = erster
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